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Feldvogelschutz

Kiebitz
Neuntöter
Kernbeißer

Die Feldvögel sind die am meisten gefährdete Artengruppe innerhalb der mitteleuropäischen Vogelfauna. Typische Feldvögel der Ackerlandschaft sind Rebhuhn, Wachtel, Neuntöter, Feldlerche, Goldammer, Wiesenpieper und mittlerweile immer häufiger auch der Kiebitz. Viele von ihnen, insbesondere die Feldlerche und das Rebhuhn, sind immer seltener in unserer Agrarflur anzutreffen. Die Ursachen dieser Bestandsrückgänge, wie auch allgemein der Biodiversität, sind die intensive Landwirtschaft, der hohe Flächenverbrauch von fast 6 ha pro Tag in Niedersachsen, die Reduktion der Insektenbiomasse und der Verlust an naturnahen Flächen wie artenreichen Hecken, Feldrainen, Grabenrändern und Bracheflächen. Dies ist besonders bedauerlich, da sich die Feldvögel bei uns als „Kulturfolger“ mit der Kultivierung der Flächen durch den Menschen angesiedelt haben. Alle Arten sind auf ein möglichst reichhaltiges Insektenangebot vor allem in der Kükenaufzuchtphase angewiesen. Viele sind Bodenbrüter und benötigen Flächen mit dünnem, niedrigem Bewuchs oder sind auf einen hohen Strukturreichtum in unmittelbarer Umgebung der Feld- und Wiesenfluren angewiesen. 

 

Das Ökologische Kompetenzzentrum Oldenburger Land strebt an, einen günstigen Erhaltungszustand der Feldvogelbestände in den Arbeitskulissen zu erreichen. Hierzu bedarf es zunächst eines umfangreichen Monitorings, um die Populationen qualitativ und quantitativ zu erfassen und örtlich zuzuordnen.  Basierend auf den Daten des Monitorings auch unter Zuhilfenahme spezieller Klangattrappen auf ausgewählten Transektstrecken und den Angaben der Flächenbewirtschafter wie auch der örtlichen Jägerschaft werden Regionen ausgewählt, in denen das ÖKOL Feldvogelschutzprojekte umsetzt. 

 

Wichtige Maßnahmen in diesen Projekten sind: 

  • Anlage vielfältiger Fruchtfolgen mit Getreideschwerpunkt durch die Landwirte
  • Anlage von Getreide-Stoppelbrachen
  • Ansaat von Getreide in weiter Saatreihe ggfls. mit Untersaat
  • Anlage von definierten Feldvogelinseln und Lerchenfenstern 
  • Etablierung von „Conservation Agriculture“ als nachhaltige und Biodiversität fördernde Bewirtschaftungsform
  • Anlage vielfältiger, mehrjähriger Randstrukturen mit Blüh- und Bracheflächen an Ackerflächen und entlang von Wallhecken
  • Prädationsmanagement

Durch den Einsatz von Drohnen werden Gelege beispielsweise des Kiebitzes auf Ackerflächen identifiziert, adäquat markiert und von den Landwirten umfahren. Die identifizierten Gelege werden weiterhin beobachtet, um den Erfolg der Maßnahme zu dokumentieren. Durch enge Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft, die oft über Kenntnis von Aufenthaltsorten schützenswerter Feldvögel verfügt, kann ein effektiver Feldvogelschutz in den betroffenen Arbeitskulissen realisiert werden. Aufgrund der Bewirtschaftungsstruktur sind die Pufferzonen und das Geest-Offenland entlang der Gewässer Lethe, Delme und Welse prädestiniert für entsprechende Projekte. 

Kiebitzküken
tr
Rebhuhn